Radar - fast jeder Mensch hat diesen Begriff schon einmal gehört und kennt ihn. Bei einem Radar handelt es sich um eine technologische Einrichtung, die Verkehrsaktivitäten überwacht und so für Sicherheit sorgt. Wir kennen das Radar im Flugverkehr und im Schiffsverkehr, aber auch an LKW, bei denen mit moderner Radar-Technologie für ein ungefährlicheres Abbiegen gesorgt wird.
Diese Sicherheit wird dadurch gewährleistet, weil ein Radar einen dreidimensionalen Raum überwacht und dabei Objekte lokalisiert, erkennt und sie sogar verfolgen kann. Beispielsweise eben Flugobjekte im Flugverkehr.
Das natürliche, akustische Radar des Menschen
Auch wir Menschen haben ein natürliches, akustisches Radar. Im Zusammenspiel unseres Gehörs mit unserem Gehirn wird ebenso kontinuierlich ein dreidimensionaler Raum überwacht. Dabei werden akustische Objekte lokalisiert, erkannt und ebenfalls verfolgt. Und aus diesem Grund können wir Menschen uns akustisch sicher im Verkehr bewegen, egal ob als Fußgänger, Radfahrer oder Autofahrer. Egal, ob wir einkaufen, zur Arbeit gehen, über Flohmärkte bummeln oder Freunde besuchen.
Sie sehen: Wir Menschen verfügen über ein räumliches Hörvermögen. Aber wenn man dabei nur von 360-Grad oder 3D spricht, ist dies tatsächlich nur die halbe Wahrheit. Die natürliche, akustische Radarfunktionalität unseres Gehörs ist eines der Wunder der Anatomie.
Damit für uns eine relativ sichere akustische Teilnahme am Verkehrsgeschehen gewährleistet ist, sollte regelmäßig überprüft werden, ob unser natürliches, akustisches Radar noch in tadellosem Zustand ist. Hierfür gibt es nun den Radar-Hörtest, der neben dem üblichen Hörvermögen diese Radar-Funktion des Menschen auch überprüft und so für Klarheit sorgt.
Fußgänger
Beim Einkaufen, bummeln, auf dem Weg zur Arbeit oder zu Freunden: Motorgeräusche von hinten, von der Seite, Warnsignale wie Fahrradklingeln von hinten oder Laufgeräusche von herannahenden Joggern.
Es gibt noch viel mehr akustische Objekte im Raum, die ein Fußgänger dank seines natürlichen akustischen Radars erkennt und so akustisch sicher durch den Straßenverkehr gelangt.
Radfahrer
Ob auf einem Ausflug, auf dem Weg zum Einkauf, zur Arbeit oder zu Freunden: Schnellere Radfahrer von hinten, Motorräder, Autos, aber auch Schienenfahrzeuge erzeugen akustische Klänge aus allen möglichen Richtungen, die ein Radfahrer dank des natürlichen, akustischen Radars erkennt. So kommt er akustisch sicher durch das tägliche Verkehrs-geschehen mit dem Fahrrad.
Autofahrer
Als Autofahrer muss man die Warn-Sirenen von Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr, der Polizei oder von Krankenwagen rechtzeitig erkennen. Auch Warnpfeifen oder -klingeln von Eisen- und Straßenbahnen müssen für eine akustisch sichere Teilnahme am täglichen Straßenverkehr stets rechtzeitig erkannt und aus jeder Richtung geortet werden können. Mit unserem natürlichen akustischen Radar klappt das.
Als täglicher Teilnehmer am Straßenverkehr sollte man stets wissen, ob man ein herannahendes Fahrzeug wie ein Motorrad oder ein Auto hörend erkennen kann, eine Fahrradklingel, die ein näher kommendes Rad z.B. von hinten wahrnimmt, oder ein klassisches Warnsignal, wie es Straßenbahnen (Klingel), Autos (Hupen) oder Rettungsfahrzeuge (Signalhorn) haben. Nicht zu vergessen die typischen menschlichen Ausrufe ("Vorsicht", "Achtung", "Stop"), wenn z.B. an einem Baugerüst von oben gefährliche Situationen entstehen können.
Mit einem Radar-Hörtest wird diese besondere Fähigkeit überprüft und kann dem Menschen so Gewissheit geben, dass sie akustisch sicher am täglichen Verkehr teilnehmen können.
2019 waren mehr als die Hälfte aller getöteten Radfahrerinnen und Radfahrer 65 Jahre oder älter.*
* Quelle: statistisches Bundesamt, 19.8.2020